16. September 2014

Go East

Unsere Fahrt nach Osten startete mit zwei landschaftlichen Paukenschlägen: die Straße führte über die Beartooth Mountains mit einem Pass über 3.300m Höhe (Rekord für unser tapferes Fliwatüüt!) und über die Bighorn Sheep Mountains, mit einem weiteren Pass wieder an die 2.800m Höhe. Beide mit traumhaften Gebirgslandschaften, in den Beartooth Mountains mit unzähligen Gebirgsseen, während die Bighorn Sheep Mountains mit Gesteinsformationen und dem jähen Übergang von der Ebene in die Berge begeisterte. In beiden Gegenden könnten man leicht allein 2 Wochen zum Wandern und Mountainbiken verbringen.

 

Angesichts der Wetterprognose zog es uns jedoch weiter und tatsächlich wurden die Pässe zwei Tage später wegen Schneefall gesperrt. Wir legten noch einen Stopp am Mount Rushmore ein. Die berühmten in Stein gehauenen Präsidentenköpfe sind tatsächlich beeindruckend riesig und für viele Amerikaner ein ehrwürdiger Ort, den man einmal im Leben besucht haben muss. Ein Pärchen spielte auf der großen Aussichtsterasse die amerikanische Nationalhymne auf dem iPhone ab, während sie andächtig das Monument betrachteten.

 

Vom Mount Rushmore ging es zügig Richtung Osten. Es wurde regnerisch und kalt, was uns für „die große Fahrt“ gerade recht kam. In South Dakota und Minnesota gibt es auch recht wenig zu sehen. Um uns mal die Beine zu vertreten, stoppten wir in Murdo und wurden dann vom dortigen Oldtimer-Museum mächtig überrascht: hunderte tolle alte Autos, viele Fords, teils wunderbar hergerichtet. Dazu liebevoll alle möglichen anderen alten Gerätschaften, von Näh- und Schreibmaschinen über Außenbordmotoren bis hin zu alten Flippern und Computerspielautomaten, sowie eine alte Tankstelle, Schule, ein altes Elektrogeschäft drängen sich auf dem Gelände. Dort kann man ausgiebig herumstromern und viel entdecken!

 

Für das Harley Davidson Museum im Harley-Hauptsitz Milwaukee machten wir dann einen kleinen Umweg, den wir ebenfalls empfehlen können, und bewunderten tolle Harleys von 1903 bis heute.

 

Unsere weitere Route führte uns an den großen Seen vorbei. Am Lake Michigan fanden wir sogar einen schönen Campground gleich hinter den Dünen. Bei starkem Nordwind gab’s so sogar einen Abendspaziergang am Strand mit einer Brandung wie am Meer.

 

Letzter Zwischenstopp waren dann die Niagarafälle. Und unser Glück mit dem Wetter auf dieser Reise hält an: Nach Tagen grauen Wetters kam gerade rechtzeitig die Sonne heraus als wir uns auf die Fahrräder schwangen, um die Niagarafälle zu erkunden. Wir genossen es, obwohl wir da nicht wussten, dass es am nächsten Tag wieder in Strömen regnen sollte...

 

Nach 7 Tagen Fahrt vom Yellowstone nach Osten kamen wir schließlich mit Rückenschmerzen und ziemlich müde von der endlosen Fahrerei am Cape Cod, südlich von Boston an der Ostküste an. Wieder kam gerade recht dazu die Sonne zurück und wir gönnten uns erstmal ein paar ruhige Tage Urlaub und Erholung am Meer – mit Modellfliegen für Nils solange noch Wind war, Spaziergängen an den tollen, endlosen Sandstränden des Caps, leckerem Seafood und dem ersten Hummer für Kristine.