07. September 2014

Final Highlights in the West

Zurück in den USA überquerten wir mit dem Glacier Nationalpark (bei recht regnerischem Wetter und teils null Sicht) ein letztes Mal die Rocky Mountains. Dahinter: die gelben Grasebenen und -hügel von Montana. Wir genossen zwei Tage einfach nur die Weite der Landschaft mit dem Blick auf die Rockies am Horizont. Nach den touristischen Gebieten der Rockies waren wir in einer einsamen Gegend gelandet und hatten wunderbare kleine Campingplätze am See mit Pelikanen und Rockies-Blick ganz für uns alleine.

 

Weiter im Süden steuerten wir zunächst den Grand Teton-Nationalpark an. In Jackson hatten wir eine der schönsten Mountainbiketour auf unserer Reise: durch die Berge südlich der Tetons, dick bewachsen mit Wildblumen – ein Bild wie aus der Bike-Zeitschrift! Allerdings in der Höhe von Jackson (ab 1.900m) auch hart schnaufend erkämpft.

 

Als Ausgleich war Kristine am Tag darauf das erste Mal in ihrem Leben Reiten: 1 Stunde Trail Ride mit Blick auf die Tetons. Sie kam sogar allein hoch aufs Pferd, den passenden Hut hat sie ja schon länger. Und Nils war nach dem waldigen Kanada endlich mal wieder Hangsegeln am 400m hohen Hausberg von Jackson, wenn auch leider weniger erfolgreich, so dass er den Flieger auf halbem Weg nach unten (zum Glück unversehrt) wieder holen durfte...

Ein Traumtag war auch, als wir früh aufstanden, um die beeindruckenden Berge der Grand Tetons im Morgenlicht zu fotografieren. Von 6-9 Uhr Fotografieren, dann an einem schönen Plätzchen mit Blick auf Fluss und Berge Frühstücken (einfach genial mit unserem VW-Bus, wo man überall Kaffee machen kann und alles dabei hat... ;-). Und anschließend ein paar Kilometer weiter zur Kelly Hot Spring, einem glasklaren, kleinen See mit Blick auf die Grand Tetons, in dem aus dem Boden überall warmes Wasser sprudelt. Wie ein schön temperierter Whirlpool! Dass Leute (verbotenerweise) dort tropische Zierfische und Frösche ausgesetzt haben, ist ein kleines zusätzliches Schmankerl...

 

Dann ging’s zum letzten großen Highlight unserer Reise: dem Yellowstone Nationalpark. Um es kurz zu machen: alle fantastischen Beschreibungen treffen voll und ganz zu. Der Park ist einfach phänomenal mit den Geysiren und Hot Springs, tollen Bergen und den vielend Tieren. Wir verbrachten eine volle Woche im Park und gaben Vollgas, da es so viel zu sehen gibt. Wir waren froh, den Park nicht bei unserer ersten 3-wöchigen USA-Reise 2010 reingepackt zu haben, sondern Zeit für die verschiedenen Highlights zu haben.

So verbrachten wir allein über 5 Tage in den Geysirfeldern im Westen des Parks. Bei den vorhersagbaren Geysiren wie Old Faithful, Castle Geysir und Riverside Geysir passten wir die angesagten Zeiten für den Ausbruch ab. Old Faithful ist mit 90 Minuten (+/-10 Minuten) der regelmäßigste, Riverside mit dem Ausbruch über den Fluss einer der hübschesten und Castle der Kraftvollste und Beeindruckendste. Sehr schön auch die anderen kleineren, nicht vorhersagbaren Geysire, welche wir zufällig beim Ausbruch gesehen haben als wir gerade vorbei spazierten. Unglaubliches Glück hatten wir als wir zufällig auch am Norris Geyser Basin an dem Morgen waren nachdem der größte Geysir der Welt, der Steamboat Geysir, nachts ausgebrochen war. Er bricht nur sehr unregelmäßig aus, zuletzt im Juli 2013, und schoss als wir da waren immer noch mit großer Kraft und mächtigem Getöse Dampfschwaden bis in 50-60 Meter Höhe aus.

Aber auch die verschiedenen Hot Springs, oft wunderschön farbige Becken oder durch Bakterien und Mineralien knallbunt gefärbte Abflüsse und wie Hexenküchen brodelnde Mud Pots waren jedes Mal wieder faszinierend!

 

Bei den schönen Terrassen des Mammoth Hot Springs Thermalfelds merkten wir dann so langsam eine gewissen Sättigung (und Ermüdung nach doch langen Tagen...). Da kam die schönste heiße Quelle unserer Reise gerade recht: der Boiling River mündet in den Gardner River und in schönen Badepools kann man sich die gewünschte Temperatur ganz individuell heraussuchen und dann die Aussicht auf das Tal und die Berge rundherum genießen – selbst für den Anti-Wellness-Fan Nils ☺☺☺

 

Zufällig trafen wir im Yellowstone Claudia und Thomas wieder, deren Münchener VW-Bus wir bereits in Jasper, Kanada, gesehen hatten. Wir verbrachten einen sehr schönen gemeinsamen Abend mit ihnen, an dem wir zusammen gekocht und Erfahrungen ausgetauscht haben. Die Beiden sind bereits seit einem Jahr auf dem Weg von Alaska nach Feuerland.

Den Tag am Grand Canyon of Yellowstone ließen wir dann ruhig angehen, radelten die Ringstraße am Canyon entlang und genossen einige kleinere Trails in den Canyon hinein mit wunderbarem Blick auf den imposanten Lower Fall des Yellowstone River.

 

Zum letzten Highlight war dann nochmal frühes Aufstehen angesagt: um 5:30 klingelte unser Wecker, um im Lamar Valley auf „Wildlife Watching“ zu gehen. Einzelne Bisons hatten wir bereits auf unseren Touren im Park gesehen, aber hier sahen wir tatsächlich mehrere große Herden der kraftvollen Tiere. Dazu Herden von Pronghorn Antilopen. Dann schließlich als wir bei einer Gruppe von Tierbeobachtern mit großen Ferngläsern stoppten, bekamen wir – als letztes Highlight – ein Rudel von sieben Wölfen (eine Mutter mit sechs Halbwüchsigen) zu sehen, die am Waldrand zu fressen schienen und dann langsam weiter zogen.

 

Vollkommen high von diesem tollen Erlebnis gingen wir erst mal Frühstücken am Parkrand bevor wir die große Fahrt zurück in den Osten starteten.