19. April 2014

Christmas in New Mexico

Für den Titel dieses Berichts gibt es gleich zwei Gründe. Erstens: Beim Stadtbummel durch Santa Fe, New Mexico, stießen wir auf ein Weihnachtsgeschäft, in das ich als gebürtige Rothenburgerin natürlich rein musste. Weihnachtsschmuck im Sommer ist in New Mexico genauso bizarr wie in Rothenburg ob der Tauber, aber Weihnachtsbäume mit knallbunten Ballons, Sportfiguren oder indianischem Schmuck toppen sogar noch Käthe Wohlfahrt. Und zweitens: beim Essen wird man in New Mexico gefragt „red or green Chili“, was man wohl am besten mit „Christmas“ beantwortet, was soviel heißt wie „ich hätte gern roten und grünen Chili zu meinem Essen“ (wobei mir persönlich der grüne besser schmeckt).

New Mexico ist der erste Staat, durch den wir nicht nur durchfuhren mit unserem Fliwatüüt. Und das war schön! Nach 3.200 km war es einfach mal Zeit, die Beine zu strecken und sich mal wieder zu bewegen. Der Start war allerdings alles andere als perfekt: beim „Inbetriebnehmen“ unserer Mountainbikes fingen wir uns auf der 50m (!)-Probefahrt auf dem Campingplatz gleich 5 Stachel ein und produzierten dadurch Platten aller 4 Räder. Naja, Löcher flicken und Schläuche wechseln können wir jetzt! Nach mountainbiken war uns dann allerdings erst einmal nicht mehr...

New Mexico liegt sehr hoch: der niedrigste Punkt des Staates liegt auf über 900m, unser niedrigster Punkt war bei rund 1.500m. Übernachtet haben wir auf Höhen zwischen 1.500 und 2.200m. Das bescherte uns eiskalte Nächte (die Standheizung ist Gold wert!), aber auch traumhafte Sternenhimmel! Leider hatten wir die Uhrzeit für die Mondfinsternis irgendwie falsch verstanden, aber das Foto des Vollmonds ist auch nicht so schlecht, oder? ;-)

Der Norden New Mexicos hat einige wunderschöne National Monuments wie die Tent Rocks, die man über einen tollen Slot Canyon erwandert, das Bandelier Monument mit faszinierenden Resten von Indianersiedlungen in Höhlen eines Canyons und andere hübsche Plätze. Und ich konnte Nils zu Wellness überreden: zu einer kleinen Wanderung zu den „Spence Hot Springs“, zwei natürlichen Felsbecken im Wald mit wunderbar warmen Wasser und Blick übers Tal. Dazu Flugsport: oben auf der Hochfläche des Jemez Mountain (der Kessel eines alten Vulkans) bestritt Nils seinen amerikanischen Modell-Erstflug – was aufgrund der Höhe von 2.700m echt nicht einfach war.

Um zurück zum Essen zu kommen: unsere Campingküche haben wir schon voll in Betrieb genommen. Christians geniale Megapfanne könnt Ihr auf dem Foto bewundern, als wir Chicken Fajitas mit selbstgemachter Guacamole kreiiert haben. Auch unsere ersten amerikanischen Steaks auf dem Campfire sind darin perfekt gelungen! Der Espressokaffee, den wir gefunden haben, macht uns nun auch in der Früh unabhängig von irgendwelchen Roadhouses und wir genießen es in vollen Zügen, hier in unserem Fliwatüüt lecker aufzukochen.

 

Wir haben New Mexico als sehr abwechslungsreich empfunden und wahrscheinlich gäbe es noch tausend weitere Dinge zu entdecken. Aber uns zieht es nun weiter Richtung Westen und Arizona.