15 .April 2014

Go West

Wie geplant fuhren wir von Washington zügig hinüber in den Westen, da wir uns ja auf den Westen der USA und Kanadas konzentrieren wollen während unserer Reise. Kurzfristig entschlossen wir uns für die Route über Memphis, da es weiter südlich einfach wärmer war. Mit den Stationen Albingon (Virginia), Memphis (Tennessee), Lake Thunderbird (Oklahoma), Tucumcare (New Mexico) ging es immer entlang der Interstate 40 nach Albuquerque in New Mexico.

 

Die Landschaft war ganz anders als wir uns das erwartet hätten. Zuerst ging es in Virginia die Appalachian Mountains entlang – ein Mittelgebirge ähnlich vielleicht wie der Schwarzwald. Der Großteil von Tennessee war dann hügelig und wunderschön grün. Die Temperaturen waren mittlerweile angenehme 25 Grad (Celsius!), aber man merkte an dem ganz jungen Grün, dass der Frühling auch gerade erst Einzug gehalten hatte. Und sobald man etwas höher kam, waren die Bäume oft noch kahl. Im Westen von Tennessee zum Mississippi hin wurde es flach. Aber selbst danach war Arkansas wieder recht hügelig.

Erst hinter Oklahoma City wurde es richtig flach. Hier entdeckten wir auch die Ansätze der endlosen Kornfelder, allerdings waren wir noch zu früh im Jahr unterwegs (sorry, Julia: es gibt leider kein Foto von wogenden Kornfeldern...). In Texas hatten wir dann kurzzeitig sogar über 30 Grad. Dann fingen wir an uns zu wundern, warum trotz des strahlenden Sonnenscheins die Temperatur im Lauf des Tages auf 16 Grad zurück ging. Bis wir mal durch Zufall auf dem GPS die Höhe sahen: bis zur Grenze zu New Mexico waren wir auf 1.200m hochgefahren. Plötzlich war uns auch der erstaunlich hohe Spritverbrauch klar, der nicht nur mit dem Gegenwind zu erklären war. Und nach der Nacht in Tucumcari wachten wir bei 1-2 cm Neuschnee auf (Gott sei Dank haben wir eine Standheizung! nur schade, dass die Skigebiete bereits geschlossen sind... ;-) Auf der Weiterfahrt nach Albuquerque sollte es noch schlimmer kommen: wir überquerten einen Pass von über 2.100 m Höhe bei -5 Grad und Schneeresten auf der Interstate. Da lernten wir dass das Streusalz in New Mexico rot ist.

Unser Reisetempo verlangsamte sich ab Oklahoma City deutlich: wir waren auf die alte Route 66 gekommen, fuhren immer wieder von der Interstate 40 herunter und legten Stopps an verschiedenen Punkten ein: eine alte restaurierte Tankstelle aus den 20er-Jahren, die bekannte „Cadillac Ranch“ und die etwas weniger bekannte „Bug Ranch“ waren einige davon. Und waren schließlich an unserem Ziel in Albuquerque in einem wunderbaren Diner im 50er-Jahre Stil Burger essen. Lecker!

 

Ans Campen haben wir uns mittlerweile gewöhnt. Auf der Fahrt waren auch eher zweckmäßige Plätze nahe der Autobahn dabei, aber wir erwischten schon auch richtig schöne Plätzchen: Einen wildromantischen Platz an einem Fluss in den Apalachian Mountains hatten wir ganz für uns alleine und schürten wir unser erstes Campfire. Auch in Oklahoma waren wir auf einem schönen Platz des Thunderbird Lake Statepark mit Blick auf den See und bei Albuquerque genießen wir gerade den Blick auf den Rio Grande (der auch im Moment noch Wasser hat) und die Sandia Mountains, einem südlichen Ausläufer der Rocky Mountains mit über 3.000m Höhe.

Als nächstes wollen wir die Gegend rund um Albuquerque erforschen und uns dann nach und nach weiter nach Westen Richtung Arizona vorantasten.