Juni 2019

Galizien - mystisches Land im Meer

Entenmuscheln sind gar keine Muscheln! Sondern Krebse. Wir hatten davon gelesen. Als wir dann auf der Suche nach einem schönen Westhang (=Flughang für Nils) am Ende der ruppigen Piste irgendwo im Nordwesten Galiziens hinter den Fischerautos anhielten, war uns noch nicht klar, dass wir im Hotspot der Entenmuschelsammler gelandet waren. Unser Timing war perfekt: die Flut begann zurück zu kommen und ein Fischer nach dem anderen kam gerade zurück, jeder mit einem Netz voller Entenmuscheln an der Hüfte. Von einem bekamen wir ein kleines Häufchen zum Probieren, das wir gleich im VW-Bus kochten. Sie schauen aus wie kleine Drachenfüße, aber sind wohl eine der leckersten Meeresfrüchte, die wir bisher gegessen haben! Und so kauften wir im gleich vor Ort ½ kg ab, die es später zum Abendessen gab. Dass Entenmuscheln beim Essen ziemlich spritzen können, haben wir und unser Fliwatüüt bei dieser Gelegenheit leidig gelernt ;-)

Galizien hat uns bezaubert. Die wilde Küste, die schroffen Felsen, die unzähligen Sandstrände und die grüne Landschaft – das ist einfach unser Ding! Im Südwesten an den Rias Baixas konnten wir traumhafte Sonnenuntergänge genießen. Bei Muros konnten wir direkt vom Campingplatz aus Delphine beobachten. Wir standen am westlichsten Punkt (Kontinental-)Spaniens. Wir saßen auf der schönsten Bank der Welt im Norden Galizien. Und bei angesagten 100 km/h Wind fuhren wir natürlich raus an ein Kap, um den Wellen (und dem Schiff darin) zuzugucken. Dabei ist (nicht nur bei Sturm) die Küste noch herrlich untouristisch: wir kurvten durch winzige Straßen in kleinen, aber lebendigen Fischerdörfern, um zum Leuchtturm zu kommen. Wir bewunderten die „Hogares“, die für Galizien typischen Getreidespeicher, die fast an jedem alten Haus stehen. Und auch Städte wie Santiago de Compostela mit den engen Gassen, der imposanten Kathedrale und denn ankommenden Pilgern hat ein ganz eigenes Flair.

Und natürlich genossen wir nicht nur Entenmuscheln, sondern auch alle möglichen anderen Meeresfrüchte und dazu gern den galizischen Wein, den Albariño. Und wenn wir – wie zu meinem Geburtstag – mal schön essen gehen wollen, dann darf es auch mal im Kleid auf dem Rennrad in den nächsten Ort gehen; Schuhe zum Wechseln wegen der Clickies natürlich inklusive ;-)

Nils fand fast täglich Gelegenheit zum Modellfliegen – ob am Strand, einer Düne oder in der Sierra de Capellada, der höchsten Steilküste Europas (gracias, Ignacio, por recomendando los mejores lugares para volar!). Umgekehrt bekam ich die Gelegenheit zu unzähligen Küsten- und Strandspaziergängen. Der Strand „As Catedrais“ ist dabei zurecht wohl einer der bekanntesten Strände Galiziens – wunderschön mit den hohen Felsbögen, die Fenstern einer Kathedrale ähneln. Die Bögen erreicht man nur bei Ebbe und so kann man die tolle Kulisse trotz der Touristenbusse allein genießen, wenn man sich wie Nils schon frühzeitig durch die (zu diesem Zeitpunkt noch teilweise oberschenkeltiefe) Fluten wagt (und auch als ich etwas später folgte, waren wir noch fast alleine).


Kommentare: 3
  • #3

    Sabine, die Ex (Sonntag, 23 Juni 2019 21:55)

    Das klingt mal wieder nach richtig guter Auszeit!!! Weiter so �!

  • #2

    Christine (Freitag, 21 Juni 2019 00:31)

    Diese Entenmuscheln schauen eklig aus. Kann man die wirklich essen ? ;)
    Weiterhin gute Fahrt!!!
    Christine

  • #1

    Joachim (Samstag, 15 Juni 2019 23:11)

    Hallo Nils, da gefallen mir wieder viele Fotos, besonders: 2, 4, 7, 19, 20!, 29, 31, 40, 43, 44, 47, 48!, 49...

    Viele Grüße

    Joachim